OH YES, I AM IN DOWN UNDER

Hello Sydney

Die ersten Tage in Sydney sind erlebt und was soll ich sagen: es ist heiß und geil! Die Temperaturen liegen zwischen 30 und 34 Grad. Ein bisschen muss ich mich auch noch an die "Hi, how are you?" und "No worries" - Mentalität gewöhnen. Und ich weiß noch immer nicht, was die beste Antwort darauf ist!?

 

Ich bin am Donnerstag gelandet und nachdem ich im Hostel eingecheckt habe, lief ich ein bisschen durch die Gegend. Schnell wurde ich von Tourenanbietern abgefangen und buchte so also direkt meine Touren. Dies strukturierte meine Routen- und Zeitplanung nochmal stärker. Leider wurde mir dadurch auch klar, dass ich in den 5 Wochen nicht alles schaffen kann, was ich gerne sehen wollte.

Den Tag ließ ich dann in Darling Harbour ausklingen, ich genoss die Skylineview am Hafen, sah paar hotten Boys beim Hip Hop-Tanzen zu, gönnte mir mein erstes Glas Wein auf der Reise und bin Riesenrad gefahren. Ich liebe es und kann nur schweren Herzens an einem vorbei gehen ohne einzusteigen. #happyaf

Da der Tag so nicht geplant war, war ich auch ein bisschen unvorbereitet. So ging mein Akku ziemlich schnell leer und ohne Handy bin ich natürlich aufgeschmissen. Also kaufte ich die 2. Powerbank auf dieser Reise und konnte dadurch wieder ins Hostel finden.

Am Freitag gab es vom Hostel einen guided City-Walk. Dem hab ich mich angeschlossen und wir sind gut 4 Stunden bei Mittagshitze durch Sydney gelaufen. Die kleine Sightseeingtour war trotz der Temperaturen super, da ich direkt alle wichtigen Spots zu sehen bekam, u. a. Botanischer Garten, Opernhaus, Harbour Bridge, Darling Harbour, Chinatown.

Abends bin ich dann noch auf den Sydney Tower, um mir den Sonnenuntergang über der Stadt anzugucken. Die Aussicht war toll, leider ist der Blick auf die Oper nicht wirklich frei.

Am Samstag war Australia Day, Nationalfeiertag. Abends gibt es ein Feuerwerk am Hafen und auch sonst ist viel los. Das Feuerwerk war der Hammer, eigentlich war es für 21 uhr angekündigt, aber bereits ab 20 Uhr steigerte es sich regelmäßig bis zum finalen Ende. 

Sonntag ging es für mich zu den Blue Mountains, der Nationalpark liegt etwa 2 Stunden mit dem Zug von Sydney entfernt. Dort angekommen sah ich mir die traumhafte Natur an, am bekanntesten sind die Three Sisters. Aber es gibt noch viel mehr zu sehen. Wir liefen noch zum Katoomba Waterfall, der leider nicht so viel Wasser hatte,trotzdem toll aussah. Eigentlich wollte ich abends den Sonnenuntergang vom Viewpoint ansehen, da es aber plötzlich den ganzen Abend regnete, ging ich nur noch essen und früh ins Bett - mit der Hoffnung wenigstens beim Sonnenaufgang Glück zu haben. Die Chancen standen nicht gut. Unterwegs in Katoomba hab ich noch eine Streetart-Ecke entdeckt, sonst ist da aber nicht viel los und die Restaurants und Bars machen spätestens um 20.30 Uhr zu. Beim Sonnenaufgang hatte ich dann mehr Glück. Mit ein paar anderen Touristen stand ich pünktlich um 6 Uhr morgens am Viewpoint. Die Ansicht war wahnsinnig schön. Danach ging es mit dem Zug zurück nach Sydney. Ich besuchte den Fischmarkt und gönnte mir ein leckeres Essen am Hafen. Danach gings noch in ein Einkaufszentrum. 

Von Dienstag bis Freitag bin ich im Outback unterwegs. 

Outback - irgendwo im nirgendwo

Es ging von Sydney ins Outback, genauer gesagt nach Yulara. Die Temperaturen wurden nochmal heißer, aber hier herrscht kaum Luftfeuchtigkeit. Wir wurden am Flughafen eingesammelt (ich wurde als Nina Dominas vorgelesen) und starteten zum Cultural Center. Hier lernten wir etwas über das Outback und die Aborigines. Die Aborigines haben durchgesetzt, dass das Klettern am Uluru ab nächsten Jahr verboten wird, da das ihren Glauben verletzt. Im Outback ist es auch untersagt, Steine oder Sand mitzunehmen. Ich hätte den roten Sand wirklich gern als Erinnerung gehabt. Nach dem Besuch des Cultural Centers ging es zum Uluru aka Ayers Rock. Bei 36 Grad in der Nachmittagshitze hatten wir einen gut 90 minütigen Walk halb um den Uluru, ca. 4 km. Es gibt bestimmte Stellen des Ulurus, die nicht fotografiert werden dürfen. Voraussetzung für die Walks: genügend Wasser, Sonnenschutz, feste Schuhe und Kopfbedeckung. Und wir mussten immer wissen, wo die nächste Emergency Station ist - falls man einen Ranger anfunken müsste. Ich bin froh, dass ich meinen Fächer auf der Reise mithabe - der ist sowohl bei der Hitze nützlich und kann nebenbei auch noch ganz gut die Fliegen von meinem Gesicht verscheuchen, das ist wirklich nervig im Outback. Viele hatten sich ein Fliegennetz für den Kopf gekauft, hätte ich besser mal auch machen sollen. 

Zum Sonnenuntergang fuhren wir an einen schönen Lookout und hatten Dinner mit Blick auf den Uluru. Neben uns gab es "High Class" Veranstaltungen und die Korken knallten nur so, dazu nen geiles BBQ. Bei uns gab es Pasta von sandigen Tellern und Wasser. Ich hätte in dem Moment sehr viel für einen kalten Drink gegeben. Aber man kann nicht immer alles haben. #truestory
Das Erlebnis war trotzdem traumhaft, in regelmäßigen Abständen änderte sich die Farbe des Ulurus sowie die des Himmels. Einfach nur wow!
Dann stand die erste Nacht bevor, wir fuhren zu unserem Campground drehten die Fenster runter, die Musik "I'm sexy and I know it" auf und fuhren unsere Runden, nur um den anderen Campern zu zeigen, dass wir da sind. Dann bereiteten wir unserer erste Outdoor-Nacht vor, bereiteten unsere Swags aus und gingen aufs Feld um den Sternenhimmel noch besser sehen zu können. Schon bei unserem Schlafplatz war ich beeindruckt von dem Millionen Sternen über mir. Und dann standen wir auf den Feld und guckten in den Himmel und waren alle hin und weg von dem, was wir sahen. Ein glitzernden Sternenhimmel in der Dunkelheit und - haltet euch fest - den MILKY-WAY (=Milchstraße). Leider konnte ich diesen Anblick nicht auf einem Foto festhalten.
Zurück bei unserem Schlafplatz wurde angekündigt, dass wir sehr früh geweckt werden würden, die Uhrzeit aber eine Überraschung bleibt. Auch wenn eine Nacht unter den Sternen faszierend ist, fühlte ich mich bisschen unwohl mit den Gedanken an die ganzen Tiere, die es hier gibt und wünschte es hätte etwas mehr von "Glamping" gehabt. Aber es gab nur dünne Matten direkt auf dem Boden. Ich schlief in langer Hose, T-Shirt plus Sweatshirtjacke - nur um sicherzugehen, dass Krabbeltiere nur schwer an meine Haut kommen könnten. Der Boden strahlt auch nachts eine unglaubliche Wärme aus. Ich konnte schlecht einschlafen, wachte ab und an auf, aber insgesamt war es nicht so schlimm wie gedacht. Wir wurden um 4 Uhr mit Musik geweckt, mussten schnell alles einpacken, uns fertig machen und dann fuhren wir zum Sonnenaufgang zurück an den Aussichtspunkt vom Vorabend. Dort gab es erst noch einen tollen Anblick des Uluru mit Sternenhimmel und dann Frühstück bei Sonnenaufgang. Danach ging es zu den Kata Tjutas. Unsere Wanderung ging zum 1. und 2. Lookout. Es war anstrengend, wurde heißer und heißer und auch hier konnten wir wieder sehen, wie krass die Natur ist. Dann ging die Fahrt weiter, 4 Stunden Richtung Kings Canyon. Unterwegs sammelten wir noch bei 40 Grad Holz für ein Lagerfeuer. So ganz haben wir alle nicht verstanden, warum man bei den Temperaturen ein Lagerfeuer braucht, aber was der Guide sagt, wird gemacht. Abends erfuhren wir auch den eigentlichen Grund, das Lagerfeuer diente als Kochstelle. Also bereiteten wir Essen vor und nahmen unsere Plätze ums Lagerfeuer ein. Auch das gab eine tolle Kulisse ab. Zwei südkoreanische Mädels aus unserer Gruppe haben meine weiße Haut bewundert, die in Südkorea als Schönheitsideal gilt. Die beiden (und viele andere im Südkorea) schminken sich ihr Gesicht weißer. Vielleicht sollte ich als nächstes mal nach Südkorea reisen, mit der Bräune scheint bei mir auch in Australien nichts zu werden. 

Der Abend war früh zu Ende, alle waren kaputt und wir wussten, dass wir für den Kings Canyon-Walk wieder früh aufbrechen würden. Die Walks steigerten sich von Tag zu Tag. Also legten wir die Swags aus und schliefen am Lagerfeuer ein. Es war nochmal heißer als die Nacht zuvor und ich wachte paar Mal auf. Der Anblick des Sternenhimmels war auch hier wieder wahnsinnig schön.
Um 6 Uhr morgens kamen wir beim Kings Canyon an und machten uns für eine 6 km Wanderung bereit. Der erste Aufstieg bis zum höchsten Punkt war unglaublich hart, genau wie es uns angekündigt wurde. Mein Herz pumpte, ich keuchte, aber ich stieg Stufe für Stufe weiter und hatte das Ziel vor Augen.
Das Gute daran ist, dass alles was danach kommt, dich nicht mehr so fertig macht. Gut 20 Minuten später waren wir oben und sahen die Sonne aufgehen. Der Rest des circa 3 sündigen Walks war gut machbar. Der Canyon war atemberaubend und soll der größte der Welt sein. Ist wohl eine Definitionssache, da der Grand Canyon faktisch kein Canyon ist.
Ich kann nicht sagen ob ich den 2. oder 3. Walk anstrengender fand. Alle drei Walks hatten es auf eine andere Art und Weise in sich und auch die Hitze war heftig.

 

Die letzte Nacht ging nach Alice Springs, ich hatte nicht viel Zeit, aber mein Eindruck ist, dass ich da auch nichts verpasse. Abends trafen wir unseren Guide noch auf ein paar Drinks in einer Bar. Außer unseren beiden Tourgruppen war auch hier nicht viel los. Der Musiker gab uns noch eine wichtige Botschaft mit auf den Weg: You can't always get what you want. Kommt mir bekannt vor. 

 

Danach ging es in die YHA, von der wir früh morgens um kurz nach 5 für den Rückweg eingesammelt werden - mit dem Bus geht's gut 6 Stunden quer zurück durchs Outback nach Yulara. Hier wartet mein Flug nach Sydney auf mich.

 

Die Fahrt durch das Outback war auch krass. Über 1.000 Kilometer die wir insgesamt an den 3,5 Tagen zurückgelegt haben, endlos lange Straßen, kaum anderer Verkehr und links und rechts nichts außer Wüste. Wir machten immer mal wieder Stopps, um kaltes Trinken zu kaufen, zu tanken, die Beine zu vertreten oder eine Toilette aufzusuchen. So kamen wir zu dem ein oder anderen Lookout, sahen den Mount Connor in der Ferne und waren im "Center of the Center".

 

Mir war vor der Tour ins Outback nicht ganz klar, dass das so hart werden wird. Im Nachhinein bin ich stolz auf mich, dass ich die Tour (ja, wie viele andere zuvor auch schon) durchgezogen habe und dadurch meine persönlichen Grenzen wieder etwas verschoben habe.
Und jetzt freue ich mich wirklich auf ein cooles Hostel, ein richtiges Badezimmer, bessern Schlaf, angenehmere Temperaturen und anderes Essen.

 

Ps: Ich hatte erst eine Unterkunft in Yulara gebucht und dachte, ich könnte den Uluru selbstständig machen. Ich bin froh, dass ich mich dann kurzfristig für die Tour entschieden habe (auch wenn ich das Hostel nicht stornieren konnte) und würde es jedem empfehlen. Mit einem Guide ist es im Outback einfacher, man sieht mehr (Kings Canyon hab ich vorher noch nie gehört) und fühlt sich sicherer.

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Kommentare: 1
  • #1

    Chrissi (Freitag, 08 Februar 2019 14:00)

    OMG! Es klingt so unfassbar toll und aufregend was du alles erlebst! Ich freue mich so so sehr für dich und gönne dir all die Abenteuer und atemberaubenden Momente von Herzen!
    Genieß weiterhin die Zeit und halte uns auf dem Laufenden.
    Safe travels
    ��